Hämorrhoiden – wie behandelt man sie?

Sitzende Tätigkeit im Job und zuhause, mangelnde Bewegung, zu viel Stress, eine ungesunde Ernährung und gelegentlicher Alkoholkonsum …

Gehören diese Gewohnheiten auch zu Deinem Alltag?

Wenn ja, dann solltest Du wissen, dass sich genau die Gewohnheiten, die Du täglich machst, in hohem Maße auf Deine Lebensqualität auswirken und unter anderem auch die Entwicklung zahlreicher gesundheitlicher Beschwerden begünstigen.

Nicht nur ständige Erschöpfung, Antriebslosigkeit und ein zunehmender Körperfettanteil …

Aufgrund ungesunder Gewohnheiten können verschiedene gesundheitliche Beschwerden auftreten, zu denen auch vergrößerte Hämorrhoiden gehören.

Vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden) sind ein häufiger gesundheitlicher Zustand, an dem Millionen von Menschen weltweit erkranken.

Es handelt sich dabei um ein äußerst unangenehmes Problem, das meistens am Ausgang des Enddarms und am After auftritt und folgende Symptome verursacht:

• Unbehagen,
• Schmerzen,
• Juckreiz und
• Blutungen.

Man unterscheidet zwischen:

• inneren und
• äußeren Hämorrhoiden.

Die Gründe, warum vergrößerte Hämorrhoiden auftreten, sind sehr unterschiedlich, zu den häufigsten gehören aber definitiv:

• zu starkes Pressen beim Stuhlgang,
• Schwangerschaft,
• Übergewicht,
• überwiegend sitzende Lebensweise ohne ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung.

Zum Glück kannst Du diesem lästigen Problem aber mit ein paar einfachen Veränderungen Deiner Lebensweise vorbeugen bzw. den Zustand mildern, wenn Du bereits unter Hämorrhoiden leidest.

Welche Tipps Dir dabei helfen, erfährst Du gleich, wenn wir unter anderem auch näher erklären:

• was Hämorrhoiden überhaupt sind,
• welche Arten von Hämorrhoiden es gibt,
• welche Symptome auftreten und natürlich
• was Du tun kannst, um die Symptome zu lindern bzw. wie Du diesen Gesundheitszustand sogar ganz überwinden kannst.

INHALTSVERZEICHNIS:

1. WAS SIND HÄMORRHOIDEN?
2. WELCHE ART VON HÄMORRHOIDEN GIBT ES?
3. HÄMORRHOIDEN: SYMPTOME
4. HÄMORRHOIDEN: URSACHEN
5. HÄMORRHOIDEN BEHANDELN: 5 TIPPS

WAS SIND HÄMORRHOIDEN?

Hämorrhoiden sind nicht gefährlich, aber sie sind lästig und vor allem sehr unangenehm. In Anbetracht der modernen Lebensweise überrascht es nicht, dass diese nervige Angelegenheit immer mehr Menschen betrifft.

Aus diesem Grund solltest Du wissen:

• was Hämorrhoiden überhaupt sind und
• warum sie auftreten?

Hämorrhoiden sind eine vollkommen normale anatomische Struktur im menschlichen Körper – es handelt sich dabei um ringförmig angeordnete Gefäßpolster, die die Stuhlausscheidung erleichtern. Sie befinden sich am Ausgang des Enddarms und am After. Diese Blutgefäße hat jeder Mensch, wobei sie meistens keine Probleme verursachen. Wenn sich die Blutgefäße jedoch entzünden oder anschwellen, dann vergrößern sie sich – entweder innen oder außen. Sie können aufgrund von Lebererkrankungen, einer chronischen Venenschwäche, physischer Anstrengung, Husten, Niesen, Erbrechen, aber auch überwiegend sitzender Tätigkeit, Übergewicht oder einer ballaststoffarmen Ernährung auftreten.

Menschen mit chronischen Verdauungsproblemen, Schwangere und ältere Menschen erkranken häufiger daran. Anfälliger für Hämorrhoiden sind aber auch all jene mit einer überwiegend sitzenden Arbeits- und Lebensweise.

Das Auftreten von Hämorrhoiden kann auch erblich bedingt sein und hängt u.a. von der Qualität des Bindegewebes ab.

Zu vergrößerten Hämorrhoiden kommt es wegen eines erhöhten Drucks im Bauchraum, der die Venen im Bereich des Afters erweitert und sie anschwellen lässt, was zu Blutungen, Schwellungen, Schmerzen und anderen unangenehmen Beschwerden führt.

Warum jucken Hämorrhoiden?

Der Juckreiz wird in der Regel durch eine Reizung des Gewebes um den After verursacht, die die Freisetzung von Histaminen anregt. Er ist eines der häufigsten Symptome vergrößerter Hämorrhoiden, aber nicht jeder Juckreiz ist notwendigerweise ein Hinweis auf dieses Problem.

Schmerzlose Blutungen und schmerzhafter Stuhlgang sind zwei weitere Symptome, die dieses Leiden begleiten.

Im Folgenden erfährst Du mehr über die verschiedenen Arten von Hämorrhoiden und wie sie sich voneinander unterscheiden.

WELCHE ART VON HÄMORRHOIDEN GIBT ES?

Je nach dem Bereich, wo sie auftreten, unterscheidet man zwischen inneren und äußeren Hämorrhoiden.

Innere Hämorrhoiden sitzen am unteren Mastdarm und verursachen in der Regel keine Schmerzen. Es kann aber zu Blutungen während des Stuhlgangs kommen. Sie liegen ringförmig unter der Schleimhaut des Enddarms. Äußere Hämorrhoiden befinden sich außerhalb des Afters und verursachen Schmerzen, Juckreiz und Schwellungen.

INNERE HÄMORRHOIDEN

Vergrößerte innere Hämorrhoiden sind eine angeborene Form von Hämorrhoiden. Sie werden hauptsächlich durch Probleme mit dem Bindegewebe und den Blutgefäßen in der Gesäßgegend verursacht.

Sie sind in der Regel schmerzlos und nicht einmal spürbar. Sie verursachen meistens keine Beschwerden, können aber durch zu starkes Pressen beim Stuhlgang beschädigt werden – es kommt zu Blutungen, die ein unangenehmes Gefühl verursachen.

Innere Hämorrhoiden können sogar aus dem After austreten – dies wird als Analprolaps bezeichnet. In diesem Fall treten Schmerzen und Hautirritationen auf, und die aus dem After ausgetretenen Hämorrhoiden können aufgrund von Schleim und Stuhlpartikeln jucken.

Diese Hämorrhoiden sehen wie feuchte Beulen aus, die aber meistens von selbst wieder in ihre ursprüngliche Position zurückkehren. Geschieht dies nicht, kann man sie mit dem Finger vorsichtig zurückschieben.

Innere Hämorrhoiden werden in mehrere Grade unterteilt:

Hämorrhoiden 1. Grades: Sie bereiten oft keine Beschwerden und sind von außen nicht zu erkennen. Um sie festzustellen, muss der Arzt den Enddarm von innen betrachten. Hämorrhoiden 2. Grades: Sie treten häufig während des Stuhlgangs aus dem After, ziehen sich danach aber wieder von selbst zurück. Hämorrhoiden 3. Grades: Sie treten beim Stuhlgang aus dem Enddarm, treten aber danach nicht in ihre ursprüngliche Position zurück, weshalb sie mit den Fingern wieder in den Darm geschoben werden müssen. Hämorrhoiden 4. Grades: Sie liegen außerhalb des Afters und können nicht mit dem Finger zurückgeschoben werden. Sie werden meistens von Schmerzen begleitet. Bei dieser Form der Hämorrhoiden sollte ein Arzt konsultiert werden.

In manchen Fällen treten Hämorrhoiden auch am äußeren Rand des Afters auf – hierbei spricht man von äußeren Hämorrhoiden, die wir gleich näher beschreiben.

ÄUSSERE HÄMORRHOIDEN

Vergrößerte äußere Hämorrhoiden werden oft durch verschiedene äußere Faktoren verursacht wie Lebensstil, Genetik und persönliche Ernährungsgewohnheiten. Besonders häufig treten sie nach einer Entbindung auf.

Äußere Hämorrhoiden sind als weiche Verdickungen am After zu erkennen. Sie werden von Schwellungen, Entzündungen und Blutungen begleitet, jucken in der Regel, sind schmerzhaft und können mit den Fingern ertastet werden.

Sie gehen meist mit einer schmerzhaften Schwellung von einigen Zentimetern einher, die das Sitzen erschwert. Diese Hämorrhoiden können sogar mit Blut gefüllt und violett gefärbt sein.

Äußere Hämorrhoiden können zwar mit kalten Kompressen und verschiedenen Salben behandelt werden, es empfiehlt sich jedoch, in diesem Fall einen Arzt aufzusuchen.

HÄMORRHOIDEN: SYMPTOME

Die häufigsten Symptome von vergrößerten Hämorrhoiden sind Juckreiz und Blutungen beim Stuhlgang.

Obwohl die Blutungen in den meisten Fällen nicht schmerzhaft sind, sollte man einen Arzt aufsuchen. Ähnliche Symptome, die auf Hämorrhoiden hindeuten, können auch ein Anzeichen für eine andere, schwerwiegendere Erkrankung sein.

Innere Hämorrhoiden sind die häufigste Ursache für schmerzlose Blutungen aus dem After, während äußere Hämorrhoiden Schmerzen, Juckreiz und Schwellungen rund um den After verursachen können.

Weitere häufige Symptome von Hämorrhoiden sind:

• Unbehagen oder Schmerzen beim Stuhlgang,
• Knoten oder Schwellungen am After,
• Stuhlinkontinenz,
• Juckreiz oder Hautirritationen im Bereich des Afters,
• schleimiger Ausfluss aus dem After (Stuhlschmieren).

HÄMORRHOIDEN: URSACHEN

Die Ursachen für vergrößerte Hämorrhoiden sind noch nicht vollständig geklärt, aber sowohl der Lebensstil als auch die persönlichen Gewohnheiten beim Stuhlgang tragen zweifellos zum Hämorrhoidalleiden bei. Faktoren, die den normalen Stuhlgang behindern und die Blutgefäße im Enddarmbereich schwächen, tragen zweifellos zur Entstehung von vergrößerten Hämorrhoiden bei.

So ist langes Sitzen auf der Toilette sicherlich nicht optimal, aber auch Übergewicht, Schwangerschaft, Alter und Genetik können zur Entstehung von Hämorrhoiden beitragen.

Wenn Du bereits unter Hämorrhoiden leidest, erfährst Du gleich, wie Du die mildesten Formen von zuhause behandeln kannst.

HÄMORRHOIDEN BEHANDELN: 5 TIPPS

Wenn Du bereits unter Hämorrhoiden leidest, dann solltest Du zunächst auf eine gute Hygiene achten und Dich beim Stuhlgang nicht zu sehr anstrengen.

Du kannst die Symptome auf verschiedene Weisen lindern:

• Ein lauwarmes Bad (10–15 Minuten) fördert die Blutzirkulation im Enddarm und unterstützt die Heilung der Hämorrhoiden.
• Salben oder Zäpfchen tragen dazu bei, den Juckreiz zu lindern und Schwellungen zu reduzieren.
• Schmerzlindernde Medikamente gegen Hämorrhoiden sind rezeptfrei erhältlich.

Doch wie können Hämorrhoiden geheilt werden? Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Stadium und Schweregrad der Erkrankung.

Die mildesten Formen von Hämorrhoiden können mit Hausmitteln oder einer Änderung der Lebensweise behandelt werden, bei schwereren Fällen ist jedoch ein Arztbesuch unumgänglich. Hämorrhoiden können mit nicht-invasiven chirurgischen Eingriffen behandelt werden wie Gummibandligatur, Kryo- oder Kältetherapie, Lasertherapie usw. Diese Eingriffe eignen sich für die Behandlung von Hämorrhoiden ersten und zweiten Grades und werden meistens ambulant durchgeführt. Leider ist aber die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Erkrankung wiederkehrt. Konventionelle chirurgische Eingriffe zur dauerhaften Entfernung von Hämorrhoiden werden im Krankenhaus durchgeführt. Die Eingriffe sind unangenehm und die Genesung schmerzhaft. Sie eignen sich für Patienten mit Hämorrhoiden des 3. und 4. Grades.

Was kannst Du also tun, um leichtere Formen von Hämorrhoiden erfolgreich und ohne Arzt zu behandeln?

Hier sind einige Tipps ...

1. BALLASTSTOFFREICHE LEBENSMITTEL

Eine ballaststoffreiche Ernährung macht den Stuhl weicher, was den Stuhlgang erleichtert und den Enddarm entlastet. Deine Mahlzeiten sollten aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten bestehen. Vermeide verarbeitete Lebensmittel, Alkohol und stark gewürzte Speisen.

2. AUSREICHENDE FLÜSSIGKEITSZUFUHR

Eine ausreichende Wasserzufuhr ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und hilft entscheidend gegen Hämorrhoiden. Um Verstopfung vorzubeugen und somit den Stuhlgang zu erleichtern, solltest Du mindestens 8 bis 10 Gläser Wasser pro Tag trinken.

3. REGELMÄSSIGE BEWEGUNG

Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, die Darmtätigkeit zu verbessern und Verstopfung vorzubeugen. Versuche jeden Tag mindestens 30 Minuten lang Sport zu treiben. Bewegung hat nicht nur zahlreiche Vorteile für Deinen Körper, sie wirkt sich auch positiv auf das Wohlbefinden aus. Achte deshalb darauf, Dich täglich ausreichend zu bewegen.

4. STARKES PRESSEN BEIM STUHLGANG VERMEIDEN

Strenge Dich beim Stuhlgang nicht zu sehr an und verwende kein trockenes Toilettenpapier, da dies zu Hautirritationen im Analbereich führen kann. Verwende stattdessen feuchte Toilettentücher oder das Bidet.

5. KUR MIT PROBIOTISCHEN BAKTERIENKULTUREN

Probiotika weisen viele positive Eigenschaften auf. Studien haben gezeigt, dass bestimmte Bakterienstämme dazu beitragen können, Entzündungen zu verringern und die Darmgesundheit zu verbessern, was unter anderem auch zur Behandlung vergrößerter Hämorrhoiden beiträgt.

Wenn natürliche Alternativen nicht mehr ausreichen, sollte man auf Probiotika zurückgreifen – vor allem, wenn man versucht, so gesund wie möglich zu leben und keine Fortschritte erzielt.

Warum Probiotika?

Weil Probiotika eine wichtige Rolle für die allgemeine Gesundheit spielen, indem sie zur Regulierung der Darmflora beitragen.

Sie stecken in vielen Lebensmitteln (Sauerkraut, Kefir, Brot mit Sauerteig, Kombucha usw.), aber wenn das nicht ausreicht oder wenn diese Lebensmittel nicht nach Deinem Geschmack sind, kannst Du zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen.

Probiotika tragen nicht nur dazu bei, die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen, sondern:

• sorgen auch für mehr Energie,
• bekämpfen Candida-Infektionen,
• verbessern das Hautbild,
• kontrollieren das Gewicht und
• stärken das Immunsystem.

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