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MAY 2018 I Ernahrung / Tipps

Essstörungen – warum und wie aufhören?

Lesezeit: 5 min
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Wir haben eine einfache aber äußert wichtige Aufgabe vor uns.

Deshalb erwarte ich, dass Deine Antwort auf diese äußerst intime Frage 100% ehrlich ist.

OKAY?

Da wir ganz unter uns sind, kannst Du mir völlig vertrauen.

Es geht um Folgendes …

EINE EHRLICHE ANTWORT, DIE DICH AUF DEN BODEN DER TATSACHEN ZURÜCKHOLT

Ich möchte wissen, ob es jemals vorkommt, dass Du auf einmal vom Hunger gepackt wirst und Du ohne jegliche Kontrolle in eines Deiner Lieblingsdesserts beißt.

Schokolade, ein fettiger Berliner, Kuchen, knusprige Plätzchen, Eis und Ähnliches.

Obwohl Du weißt, dass es ein Fehler ist, ist zu diesem Zeitpunkt der Heißhunger auf Süßes so stark, dass alles vergeblich ist.

Noch bevor Du es schaffst, darüber nachzudenken, ist es schon zu spät.

Du kannst einfach nicht widerstehen.

Die Gedanken werden unklar und es kommt vor, dass Du viel mehr isst, als eigentlich geplant war. Wir wissen beide, dass Du nicht nach einem Plätzchen oder einem Stückchen Schokolade aufhörst, sondern dass Du alles isst, was Dir unter die Finger kommt. Einige Augenblicke nach dem letzten Bissen schlägt aber die Realität zu …

… Enttäuschung, Zorn, Traurigkeit, Verzweiflung …

EIN TEUFELSKREIS, DER ALL DEINE BEMÜHUNGEN ZUNICHTE MACHT

Die oben angeführten Gefühle machen alles noch viel schlimmer.

Da Du nicht weißt, was überhaupt passiert, drehst Du Dich im Teufelskreis und langsam nimmt Deine Motivation ab.

Du möchtest Ergebnisse, aber weißt nicht, wie es weitergehen soll. Ein paar Tage läuft alles nach Plan, dann wie ein Blitz aus heiterem Himmel – Schock und schlechte Laune.

Falls Du die Situation kennst, dann empfehle ich Dir dringend, diesen Beitrag vollständig zu lesen, denn er wird bestimmt großen Einfluss auf Dein Leben haben.

Vergiss nicht: Du bist kein Einzelfall! Es gibt eine Menge Leute, die unter Heißhungeranfällen leiden. Zu diesem Problem kommt es, weil sich die meisten Menschen schämen und darüber überhaupt nicht sprechen wollen.

Weil ich mir bewusst bin, wie stark diese schlechte Gewohnheit Deine Gesundheit, Dein Wohlbefinden und Dein Selbstbewusstsein beeinflusst, habe ich mich entschlossen, Dir die Wahrheit zu offenbaren. Ich möchte Dir erklären, warum Du dieses Problem überhaupt hast und wie Du es überwinden kannst.

Okay, dann lass uns mal anfangen.

EINGESTÄNDNIS – DER ERSTE SCHRITT ZUM ZIEL

Um Missverständnissen vorzubeugen, müssen wir zuerst eine sehr wichtige Tatsache klären: Wir essen nicht nur dann, wenn wir Hunger haben.

Manchmal lügen wir uns selbst an.

Manche Leute essen nämlich auch dann, wenn sie völlig satt sind, weil sie eben unter Stress stehen oder mit einem anderen negativen Gefühl kämpfen.

Dies kann Traurigkeit, Einsamkeit, Enttäuschung, Langweile u. Ä. sein.

Wahrscheinlich weißt Du schon, worüber ich spreche.

In solchen Situationen nehmen wir gern Abkürzungen zum Wohlbefinden und Essen bietet sich schnell als eine gute Lösung an.

Wegen eines Mechanismus, den wir später näher erläutern werden, passiert es, dass Du keinen anderen Ausweg siehst und zu verschiedenen Snacks greifst.

Wenn das nur ab und zu passiert, ist das nicht schlimm. Falls das jedoch häufig vorkommt, dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Folgendes der Fall: Du gehörst zur Gruppe der sogenannten

… EMOTIONALEN ESSER.

ANZEICHEN, DIE UNS DIE WAHRHEIT ENTHÜLLEN

Für emotionale Esser ist charakteristisch, dass sie:
  • auch dann essen, wenn sie satt sind,
  • das Essen unermesslich glücklich macht,
  • sich gelegentlich überessen,
  • sich völlig hilflos fühlen, wenn ihnen Snacks zur Verfügung stehen, und schnell "sündigen".

So ist es eben.

Vor dem Weiterlesen, möchte ich Dich beruhigen – Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen. Ungeachtet dessen, wie schrecklich Dir die Situation erscheint, können wir diese Hürde mit der richtigen Vorgehensweise ganz locker überwinden.

Ich schlage vor, wir gehen es mal langsam an …

Um keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, schauen wir uns zuerst an, was das EMOTIONALE ESSVERHALTEN überhaupt ist.

WENN EMOTIONEN DIE KONTROLLE ÜBERNEHMEN, KOMMT ES ZU PROBLEMEN

Emotionales Essverhalten ist eine Angewohnheit, bei der das Essen, das auf Deinem Teller landet, nicht dem eigentlichen Zweck dient. Anstatt den Hunger zu stillen, isst Du, um unangenehme Emotionen zu verdrängen.

Du bist gestresst und greifst zur Schokolade, Du langweilst Dich und holst Dir ein Eis, Du wirst von Traurigkeit gepackt und voilà – ein saftiges Stück Kuchen erscheint als einzig wahrer Trost.

Obwohl es manchmal scheint, dass Du Dich nach einer ganzen Schokolade oder einer ganzen Schachtel Kekse super fühlst, handelt es sich in Wirklichkeit nur um die Ruhe vor dem Sturm.

Alle, die dieses Problem kennen, wissen, wie man sich nur einige Minuten nach der üppigen Dosis Kalorien fühlt:

  • Wut,
  • schlechtes Gewissen,
  • Traurigkeit,
  • Verachtung,
  • Verzweiflung …

Alle diese Emotionen überfallen dich einige Minuten nach dem letzten Happen.

Und obwohl man sich des Fehlers bewusst ist und man sich sagt: "Nie wieder, das war das letzte Mal", wiederholt sich das Ganze bei den meisten in einigen Tagen.

Aber warum nur?

Die Antwort ist tatsächlich sehr simpel.

HEROIN, KOKAIN, ALKOHOL UND … ESSEN

Wenn Du Dich unwohl fühlst, suchst Du nach Gegenmitteln, die Dein Befinden steigern. Das bedeutet, Du versuchst den Dopaminspiegel anzuheben. Dopamin ist nämlich ein chemischer Stoff, der das sog. Belohnungssystem beeinflusst. Je höher das Niveau dieses Neurotransmitters ist, desto besser fühlst Du Dich.

Dopaminwerte steigen, wenn Du in guter Gesellschaft bist, Dich amüsierst, einer sympathischen Person begegnest, Dein Training gut läuft usw.

Die bittere Wahrheit ist, die Dopaminwerte erhöhen sich auch beim Konsum von Alkohol, Drogen, und Achtung …

Essen. Weil Essen für die meisten zugänglicher ist und im Gegensatz zu Heroin, Nikotin, Alkohol und ähnlichen Substanzen nicht mit Negativem behaftet ist, entscheiden sich viele für diese Möglichkeit. Mit unangenehmen Gefühlen konfrontiert, wünschen sie sich eine "schnelle Dosis Dopamin" und greifen zu Essen.

Das Endergebnis kennen wir, aber das ist noch nicht das allergrößte Problem.

Das eigentliche Problem entsteht, wenn sich aus einer harmlosen Reaktion eine …

GEWOHNHEIT entwickelt.

DREI ELEMENTE, VON DENEN DEINE ENTSCHEIDUNGEN ABHÄNGEN

Wenn wir uns die Merkmale der Gewohnheiten etwas genauer anschauen, bemerken wir schnell, dass jede Gewohnheit tief verwurzelt ist.

Das besagt auch die bekannte Redewendung "die Macht der Gewohnheit".

Geben wir es zu: Nachdem Dir ein Verhaltensmuster so richtig unter die Haut gegangen ist, ist es schwer, aufzuhören oder es zu ändern.

Der einzige Weg ist, den Mechanismus dahinter gut zu kennen und dieses Wissen zu nutzen.

Weißt Du nicht, worüber ich spreche? Keine Sorge, ich verrate Dir bald die Lösung.

Unabhängig davon, ob es sich um eine "gute" oder "schlechte" Gewohnheit handelt, besteht jede aus drei Elementen:
  • Signal,
  • Reaktion,
  • Belohnung.

Schauen wir uns zur Veranschaulichung ein klassisches Beispiel an: das Rauchen. Wenn Du leidenschaftliche Raucher beobachtest, kannst Du schnell ein bestimmtes Muster feststellen. Sie rauchen beim Kaffeetrinken, wenn sie Pause machen und fast immer, wenn sie unter Stress stehen.

Stimmst Du zu?

So bildet sich eine Gewohnheit, die man nur schwer überwinden kann.

Wenn wir die vorher erwähnten Elemente beachten, sieht die Situation folgendermaßen aus:

SIGNAL: Stress REAKTION: Rauchen BELOHNUNG: kurzfristige Entspannung

Natürlich gilt das Gleiche auch für gute Gewohnheiten, z.B. die morgendliche Hygiene:

SIGNAL: Badezimmerbesuch REAKTION: Zähneputzen BELOHNUNG: frischer Atem und saubere Zähne

Merke Dir Folgendes: Alles beginnt mit dem Signal, darauf folgt die Reaktion und zum Schluss die Belohnung. Wenn Du Dir dessen bewusst bist, kannst Du jede Gewohnheit überwinden.

Wie bei allen anderen Gewohnheiten, ist beim emotionalen Essen die genannte Abfolge gleich.

Um ein Hürde überspringen zu können, musst Du zuerst die Hausaufgabe machen.

GREUNDLEGENDE SCHRITTE AUF DEM WEG ZUM ENDGÜLTIGEN ERFOLG

Beobachte aufmerksam, was das unkontrollierte Essverhalten auslöst. Du musst die Situation erkennen, die in diesem Mechanismus die Rolle des SIGNALS übernimmt. Ist das Stress, Enttäuschung, Einsamkeit, Langweile? Was genau verleitet Dich dazu, einen Fehler zu machen? Es gibt wirklich viele Gründe und jeder Einzelne muss das Problem klären und die richtige Antwort finden.

Damit es Dir leichter fällt, schlage ich vor, dass Du Notizen machst und so den häufigsten Grund herausfindest.

Wenn wir die Antwort auf die erste Frage haben, also das SIGNAL identifizieren, kennen wir gleichzeitig die gewünschte BELOHNUNG.

Falls das Signal Stress ist, so ist die Belohnung Entspannung, bei Nervosität ist die Belohnung innere Ruhe, wenn Du Dich einsam fühlst, möchtest Du mit anderen zusammen sein.

STRESS-> ENTSPANNUNG

NERVOSITÄT-> INNERE RUHE

EINSAMKEIT -> GESELLSCHAFT

Das Einzige, was wir jetzt noch tun müssen, ist die REAKTION verändern. Bis jetzt haben Snacks für erhöhtes Dopamin und somit für ein vorübergehendes Wohlfühlgefühl gesorgt. Ab heute kannst Du Wohlbefinden mit positiven Reaktionen erreichen.

Geben wir es zu: Auf manche Dinge im Leben haben wir keinen Einfluss und deswegen kommt es zu Situationen, in denen wir nervös sind oder uns gestresst, einsam usw. fühlen.

Wir können aber in solchen Situationen unsere Reaktionen beeinflussen.

FANTASTISCHE LÖSUNGEN STATT UNGESUNDE SNACKS

Falls Du Dich einsam fühlst, lass die Finger von Schokolade und lade lieber jemanden zu einem Spaziergang oder Kaffee ein. Wenn Du unter Stress stehst, hilft ein Stück Torte nicht. Mach mal Pause, atme tief durch, versuch es mit ein paar Minuten Meditation, hör Musik oder mach ein Top Training. Glaub mir: Bei Langweile ist ein Eis keine Lösung. Lies lieber oder schau Dir eine Komödie o. Ä. an.

Zu wünschen ist natürlich auch, dass Du den tieferen Grund für Stress, Nervosität und ähnliche Situationen herausfindest (Arbeit, schlechte Verhältnisse mit Mitmenschen, Kindheitsprobleme usw.). Vergiss aber nicht: Snacks sind nie eine Lösung, im Gegenteil, sie verschlechtern nur noch die Situation.

Merke Dir Folgendes: Du kannst eine schlechte Gewohnheit überwinden. Du schaffst es! Du musst nur das zentrale Element – die REAKTION – verändern, bzw. den Hauptgrund für unangenehme Gefühle ausschließen. Bei Problemen muss man die Ursachen und nicht die Symptome bekämpfen. Beachte diese Regel und Du fühlst Dich bald fantastisch.

Über das emotionale Essverhalten sprechen wir viel zu wenig, obwohl viele Menschen damit zu kämpfen haben und es einen enormen Einfluss auf die Gesundheit, Wohlbefinden und Selbstbewusstsein hat. Ich schlage vor, dass wir auch andere über diese schlechte Gewohnheit informieren und ihnen zeigen, wie man sie "im Schnellverfahren" überwinden kann.

Ich weiß, die Sache liegt Dir am Herzen, weshalb ich sehr froh wäre, wenn Du diesen Beitrag mit Deinen Freunden und Bekannten teilen und Du mir Deine Erfahrungen ins Kommentarfeld schreiben würdest.

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